Erster Tag von Oberammergau nach Sölden (140 Km/ 2440 Hm)
Am Start stieg langsam die Nervosität, aber am Vorabend bei der Besprechung ist ja gesagt worden, neutralisierter Start aus Oberammergau. Von wegen, ich habe meinen Teampartner am Startstrich schon verloren, weg war er und der Rest des Feldes in wilder Hatz raus aus Oberammergau. Also nichts wie hinterher. Die ersten Kilometer in wilder Fahrt vorbei am Schloss Linderhof über den Ammersattel vorbei am Plansee nach Reutte und endlich das Hahntennjoch. Der Ruf ist schlimmer als die Wirklichkeit. Unten etwas steil dann flacher, teilweise abschüssig und dann wieder steiler, es gibt schlimmere Anstiege. Aber der Regen (eimerweise) der kurz vor der Verpflegungsstelle einsetzte hätte nicht sein müssen, denn es geht ja wieder runter. Aber auf der Abfahrt nach Imst war es wieder trocken. Von Imst in einer Gruppe Richtung Ötztal. In Roppen rechts ab um noch ein paar 12% Steigungen im Wald mitzunehmen, wäre ja zu einfach. Nach der 2 . Verpflegung in Sautens wieder auf die Straße nach Sölden (ca. 30 Km). Gegenwind, jetzt eine geeignete Gruppe aufgesammelt, Windschattenfahren ist jetzt sehr wichtig, es hat teilweise recht gut funktioniert. Kurz vor Einsetzen des nächsten Regenschauers bin ich wohlbehalten in Sölden angekommen. Was nicht jeder sagen konnte an diesem Tag, ich habe 4 Unfälle gesehen, einer davon schwer.
Zweiter Tag von Sölden nach Brixen (124 Km/ 3216 Hm)
Was für ein Tag ca. 9° C und Regen (Schei...). Vor dem Start habe ich noch in einer Apotheke in Sölden Desinfektionshandschuhe,
als Nässeschutz, gekauft und über meine Radhandschuhe gezogen. Ab 8:30 Uhr langsam Aufstellung genommen und es regnet immer
noch leicht, aber beständig. Start 9 Uhr kein Gedanke mehr an Regen. Die Auffahrt zum Timmelsjoch, teilweise regnet es sehr heftig
und es ist nebelig, im oberen Bereich auch kleine Schneefelder neben der Straße. Auf dem Timmelsjoch (ca.5° C) eine
Verpflegungsstation mit warmen Getränken. Abfahrt nach St. Leonhard (ca. 30 km) es regnet immer noch und es ist Nebel, mit
Sichtweiten bis ca. 50 m. Irgendwann in der Abfahrt meldet sich die Kälte, es ist schei.. Kalt. So etwas habe ich noch nicht gemacht
und es kommt die Frage auf: Warum mache ich das eigentlich? Egal weiter, bald unten. Endlich: St. Leonhard und der Aufstieg zum
Jaufenpass, es regnet immer noch, aber endlich wieder Bewegung und hoffentlich warm werden beim kurbeln. Beim Anstieg zum
Jaufen eine Verpflegungsstation und immer noch Regen. Irgendwann bin ich auf dem Jaufen( Regen+Nebel). Etwas Essen und Trinken
und wieder abwärts (es wird wieder kalt). Auf meinem Tacho habe ich zum ersten mal nur die Temperaturskala im Display. Oben sind
es ca. 6° C, aber es wird nach unten hin etwas wärmer und es hört auf zu regnen. In Sterzing haben wir 17° C. Es gibt einen kurzen
Regenschauer, ein Radler stöhnt, nicht schon wieder Regen, daraufhin ein anderer, aber wenigstens warm. Ab Sterzing die
Brennerbundesstraße Richtung Brixen. Brixen schon vor uns (ca. 15 Km) geht es in Franzensfeste links ab über teilweise 12 bis 14%
kurze Steigungen nach Brixen. Auf dem Marktplatz in Brixen herrlicher Sonnenschein und die Strapazen sind teilweise schon vergessen.
Dritter Tag von Brixen nach St. Vigil ( 90,6 Km/ 3180 Hm)
Vom Start weg geht es aufwärts Richtung Würzjoch. Meiner Ansicht nach kein schöner Pass, es geht aufwärts und abwärts. Hallo, ich will nur nach oben. Aber ich will mich nicht beschweren, es regnet nicht und es ist warm. Vom Würzjoch runter Richtung Zwischenwasser, hinter Zwischenwasser geht es links in einen Wald hinein, bis zu 12% Steigungen. Während der Anfahrt zum Furkelpass habe ich manchmal das Gefühl, ich fahre bei uns in der Gegend, über Wiesen und Waldwege. Dann endlich wieder Straße , die Auffahrt zum Furkelpass. Dieser Berg ist unharmonisch bis zu 19% Steigung. Aber auch dieser Pass wurde bezwungen. Irgendwo hier oben soll es zum Kronplatz raufgehen, ich habe aber keine Zeit zum schauen es geht nur noch abwärts Richtung St. Vigil.
Vierter Tag Von St. Vigil nach Sexten (130 Km/ 3190 Hm)
Neutralisierter Start (abwärts) bis Zwischenwasser (mit ca. 50 Km/h)?! Danach Auffahrt zum Passo
Valparolo. Mit ca. 8 - 9% eine schöne Auffahrt und herrliche Aussicht auf die Dolomiten. Vom
Valparola runter auf den Falzarego Richtung Cortina d' Ampezzo. Eine herrliche Straße zum abwärts
fahren. Zum Passo Tre Croci führteine zwar steile, aber landschaftlich recht unscheinbare Straße.
Erst im oberen Bereich kommt man aus dem Wald. Danach abwärts, Gegenhügel Lago di Misurina,
weiter abwärts bis Toblach. In Toblach am Heizkraftwerk vorbei auf einem Schotterweg ca. 100m.
Ab Innichen wieder auf der Straße. Ich werde von einem Zug eingeholt und hänge mich mit rein. Es
geht mit Volldampf Richtung Sexten. In Sexten Verkehrsstau (Autoschlange rechts und links) von
hinten brüllt einer,. durch die Mitte. Wir, ein Pulk von ca. 20 Fahrern, mit ca. 35 – 40 km/h ab durch
die Mitte. Noch ca. 4-5 Km bis zum Ziel. Bin ich eigentlich bekloppt? Aber es gibt keine Chance
mehr aus dem Pulk raus zu kommen, Konzentration und ab. Ziel, geschafft, Puls runter fahren.